Unbewusstsein

Wie man das Unterbewusstsein programmiert

Wir leben in einer Welt des Glaubens und des Nichtwissens. Schließen aus vergangenen Erfahrungen auf die Zukunft, ohne zu wissen, was wirklich passieren wird. Sture Vertreter dieser Denkweise glauben zu wissen, was ihnen die Zukunft bringt – Die Lottozahlen können sie hingegen nicht vorhersagen – Warum nur? Niemand kann in die Zukunft schauen – Daher wissen wir nicht, was uns das Leben alles zur Verfügung stellt – wir nehmen nur an.

Wissen Sie, wie Sie Ihren Geburtstag feiern, mit welchen Menschen Sie Weihnachten oder Sylvester verbringen werden? Nein, Sie wissen es nicht: Kommt irgendein unerwartetes Ereignis dazwischen, werden Ihre Annahmen recht schnell relativiert.
In vielen anderen Beiträgen auf meiner Webseite habe ich das Thema behandelt. (siehe  Psychosomatische Erkrankungen – wenn Körper und Psyche leiden).

Was ist das Unterbewusstsein / Unbewusste?

Der Begriff Unterbewusstsein steht umgangssprachlich als Synonym für das Unbewusste. Das Unbewusste ist der Bereich der Psyche, der nicht bewusst angesprochen werden kann, dem Bewusstsein also nicht zugänglich ist bzw. sein soll. Diese Aussage kann man glauben oder infrage stellen.
Das Unbewusste ist, wie das Bewusstsein, ein theoretisches Konstrukt, mit dem man versucht das Verhalten von Menschen zu erklären. Die Psychologie geht davon aus, dass im Unbewussten alle Erfahrungen, die wir jemals in unserem Leben machen durften, abgespeichert sind. Diese Erfahrungen bestimmen unser Denken und Handeln, setzen uns Grenzen, bewerten Situationen und Menschen im Bruchteil einer Sekunde, lassen Gefühle, wie Freude und Ängste aufkommen usw.
Das Unbewusste ist recht mächtig. Es steuert neben dem Verhalten auch alle körperlichen Reaktion und Körperfunktionen.
Vera F. Birkenbihl verglich die Größe von Bewussten und Unbewussten, sofern ich mich richtig erinnere, folgendermaßen: Das Unbewusste entspricht einer Strecke von 11 Kilometern, das Bewusste hingegen von 5 cm.

Wir speichern alles ab

Mit dem Thema Bewusstsein und Unbewussten beschäftigt man sich meist, weil ein Problem vorhanden ist, welches gelöst werden soll. Das Unbewusste speichert alle Umgebungsvariablen, also Geräusche, Temperaturempfinden usw. ständig ab. Es scheint, es habe eine unbegrenzt Speicherkapazität. Es speichert auch Informationen ab, die wir bewusst nicht wahrnehmen. Dies kann das Fahrgeräusch eines Zuges sein, das leise Summen eines Flugzeuges hoch oben im Himmel usw. Diese Geräusche sind vorhanden, doch weil wir intensiv mit einem anderen Thema beschäftigt sind, ignorieren wir diese Eindrücke. Müssten wir alle Informationen, die täglich auf uns hereinbrechen, verarbeiten, wäre unser Gehirn womöglich überlastet und Wichtiges würde nicht mehr als solches eingestuft werden können.
Es gibt Drogen die diese Trennung aufheben, aber diese wollen wir hier aus gutem Grund nicht eingehen.

Verknüpfungen werden aufgebaut

Haben jemand einen traumatischen Moment erlebt, wurden vom Unbewussten alle Eindrücke (Umgebungsvariablen) unbewusst gemerkt und mit dem Gefühl der Gefahr und vielleicht Todesangst verknüpft. Unser Gehirn kann das in recht kurzer Zeit. Dies bedeutet, dass nicht nur ein Eindruck von außen Angstempfinden aufkommen lassen kann, sondern viele unabhängige Impulse, und zwar auch dann, wenn keine Gefahr in Verzug ist.
Angenommen Sie haben einen schweren Verkehrsunfall, das Auto ist komplett zerstört. Sie hatten unheimliches Glück und haben den Aufprall Ihres Fahrzeuges gegen einen Baum unbeschadet überlebt. Im Augenblick der Todesangst spielte im Radio ein Lied, an welches Sie sich vielleicht nicht erinnern können. Wenn Sie nun Tage, Wochen, Monate oder Jahre zufällig dieses Lied wieder hören, besteht die Möglichkeit, dass die Todesangst, die Sie während des Unfalls empfunden haben, wieder aufkommt.

Was kann man tun – was ist Neuroplastizität?

Das Gehirn ist lernfähig. Manchmal lernfähiger als dessen Besitzer glaubt. Man nennt die Anpassungsmöglichkeit Neuroplastizität des Gehirns.
Neuroplastizität beschreibt die Möglichkeit des Gehirns sich auf Aufgaben einzustellen und seine Leistung entsprechend den Herausforderungen zu optimieren. Das bedeutet, dass, anders als früher angenommen, das Gehirn flexibel und nicht statisch ist. Neue Verknüpfungen von Synapsen erlauben es davon auszugehen, dass auch Vergangenes neu bewertet werden kann – und zwar in recht kurzer Zeit.

Warum dauern Therapien so lange?

Ein einmaliges traumatisches Erlebnis oder eine Gehirnwäsche in der Kindheit,kann man theoretisch recht schnell auflösen. Denn was spricht dagegen, außer eigene Glaubenssätze vielleicht, dass eine Neuprogrammierung ebenso rasch durchgeführt werden kann, wie das etablieren einer negative Verknüpfung durch ein oder mehrere Ereignisse? – Nichts.
Warum geht man landläufig von einer Therapiedauer aus, die dem Zeitraum des Leidens entspricht? Dies ist mitnichten so. Mit einer Hypnosetherapie kann es gelingen alte Emotionen, die mit einer Situation verknüpft sind, in wenigen Sitzungen aufzulösen. Eine Garantie kann, wie bei jedem psychotherapeutischen Vorgehen, nicht gegeben werden.

Tipps zur Programmierung des Unbewusstseins

Suggestionen können nicht nur von Hynotherapeuten gegeben werden. Alle Menschen programmieren sich täglich unbewusst selbst mit ihren Gedanken oder Aussagen.
Statt sich mit negativen Glaubenssätzen Grenzen aufzubauen, sich Krankheiten einzureden, kann man die Gedanken auch in andere Richtungen lenken. Hier einige Beispiele:

  • Früher: Ich kann xxx nie erreichen
    Heute: Ich nehme die Herausforderung an
  • Früher: Immer wenn ich vor Menschen spreche, wird mir schlecht
    Heute: Meine letzte Rede, war meine beste Rede und die nächste wird noch viel besser
  • Früher: Wenn ich an xxx denke, wird mir schlecht
    Heute: Macht es Sinn, dass es mir schlecht wird, wenn ich an xxx denke? – Nein
  • Früher: Mir gelingt nichts
    Heute: Ich habe bisher viel erreicht. Ich konzentriere mich auf meine Stärken
  • Früher: Andere Menschen haben mehr Glück, Beziehungen und Geld
    Heute: Ich bin für Positives offen und nehme Reichtum und Erfolg gerne an
  • Früher: Ich laufe immer dem Geld hinterher
    Heute: Wohlstand fliegt mir zu

Sprechen Sie die neuen Affirmationen täglich mehrfach aus. Wählen Sie eine der Affirmationen oder formulieren Sie eine für Sie passende positiv. Die Affirmation sollte ein Ziel beschreiben. Weg von ist kein Ziel!

Positive Affirmationen auszusprechen kann sich zunächst unangenehm anfühlen. Nach wenigen Tagen legt sich dieses Gefühl und nach ca. einem Monat sind sie in Fleisch und Blut übergegangen. Zeigen Sie Beharrlichkeit!

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