Coaching – Es ist wichtig Ziele zu haben, oder etwa nicht?

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Ziele und Gewohnheiten

Wer seine Ziele verfehlt, kann Gewohnheiten nutzen

Sind Ziele wichtig?

Es wird in vielen Coaching-Seminaren gelehrt, dass man ohne Ziele nichts oder nur wenig erreichen kann. Die Frage, die man sich stellen kann ist, ob dies wirklich richtig ist. Im NLP (Neurolinguistische Programmierung) beispielsweise, ist das Definieren von Zielen ein zentraler Bestandteil. Dabei sollte das Ziel so formuliert und definiert sein, dass es den Wohlgeformtheitskriterien entspricht.

Diese sind:

    • Ein Ziel muss im eigenen Einflussbereich liegen.
    • Das Ziel sollte positiv formuliert sein. Ein Ziel beschreibt nicht, was man nicht mehr haben / machen möchte.
    • Das Ziel beachtet die Ökologie. Mit dem s.g. Öko-Check prüft man, was sich ggf. negativ im Leben verändern würde, hätte man sein Ziel erreicht.
       

      Es sollte S.M.A.R.T sein:

      • Es muss genau spezifiziert sein
      • Nur ein Ziel, dass messbar ist, ist ein Ziel
      • Es sollte attraktiv sein
      • Es muss realisierbar sein
      • Es muss terminiert sein

Ein Beispiel, welches den Wohlgeformtheitskriterien gerecht wird, kann “Am 01.01.2020 mach ich als Webdesigner selbständig” lauten.

Alle anderen ungenauen Ziele sind eher Wünsche oder Hoffnungen “Ich möchte gerne zehn Millionen Euro im Lotto gewinnen” oder “Man müsste mal 10 Kilos verlieren“.

Problem Ziel

Wurde ein Ziel definiert, können sich bis zum Erreichen des selben einige Unwägbarkeiten auftun, die bei der Festlegung noch nicht bedacht wurden oder nicht bekannt waren. Dies können Veränderungen im familiären Umfeld sein, andere Faktoren, oder emotionale Blockaden und Ängste sein.

Arbeitet man gegen Ängste, kann es dies zu einer Angst vor der Angst Spirale führen, was das zuvor positiv besetze Ziel in einem anderen Licht erscheinen lassen kann. Letztendlich besteht die Gefahr des Aufgebens, was wiederum als Bestätigung der eigenen Unzulänglichkeiten interpretiert werden kann.
Mit Coaching kann es gelingen die eigenen Defizite zu reduzieren oder gar aufzulösen, um das selbstgesteckte Ziel wieder anvisieren zu können bzw. es nicht aus den Augen zu verlieren.

Sind Gewohnheiten besser als Ziele?

Eine Gewohnheit ist ein über lange Zeit antrainiertes Denken oder Handeln, welches im Alltag Einzug hält. Es gibt einen festen, nahezu unveränderlichen Rahmen um ein bekanntes Terrain vor. Bekanntes benötigt keine Veränderungen, denn Veränderungen können schmerzhaft sein. Obwohl man im Leben schon viele Gewohnheiten abgelegt hat und weiß, dass sie nur in der eigenen Vorstellung existieren, halten Menschen gerne an diesen fest.

Das Streben nach Zielen geht jedoch Hand in Hand mit Veränderungen, ohne sich sicher zu sein, ob das veränderte Verhalten auch zum Erfolg führen wird. Die Gefahr des Scheiterns ist immer präsent.

Der Vorteil von Gewohnheiten gegenüber Zielen ist, dass man sie nicht verfehlen kann.

Mit Gewohnheiten zum Ziel

Entspricht ein Ziel nicht den Wohlgeformtheitskriterien, sondern ist eher weich formuliert, so kann dies, meines Erachtens, auch ein Ziel sein. Statt sich das Ziel “Ich möchte 10 Kilo in 4 Monaten verlieren” zu setzen, kann man sich sinnvolle Gewohnheiten antrainieren. So kann man sich entscheiden Treppen statt Aufzüge zu benützen, oder mit dem Fahrrad und nicht mit dem Auto oder Bus zur Arbeit zu fahren usw. Die neuen Gewohnheiten werden nach 3-4 Wochen Bestandteil des täglichen Handelns. Das veränderte Handeln wird ohne die Angst des Versagens und ohne Druck durchgeführt. Es spielt auch keine Rolle, ob man die Gewohnheiten täglich ausführt, was dem schlechten Gewissen keine Nahrung bietet.

Ziele oder Gewohnheit

Sie sehen, Ziele sind nicht immer sinnvoll. Ziele kann man auch erreichen, wenn man Gewohnheiten geringfügig ändert oder neue einführt.

Wenn Sie mal wieder ein Ziel verfehlt haben, ändern Sie Ihre Gewohnheiten!

Eine Bitte

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Bildnachweis: geralt @ pixabay.com