Wie kann man Lampenfieber loswerden?

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Lampenfieber

Lampenfieber überwinden, so geht es!

Das Gefühl der Angst vor eine Rede oder einer Präsentation kann recht unangenehm sein. Besonders ausgeprägt ist es bei Menschen, die recht selten vor ein Auditorium treten, um ihr Bestes zu geben. Wird ein Vortrag später noch benotet, wird der Klos im Hals noch größer.

Doch woher kommt dies Angst? Woher kommt das Lampenfieber?

Lampenfieber ist eine natürliche Angst. Schon immer fühlten sich Menschen unwohl, wenn sie einer Gruppe gegenüberstanden. Man fühlt sich dabei hilflos und ausgeliefert. Die Blicke des Auditoriums durchbohren den eigenen Körper, die Angst zu versagen schwingt mit. Es treten die typischen Körpersymptome der Angst auf.

  • Herzrasen
  • Schweißausbruch
  • Zittern

Zu diesen Gefühlen gesellen sich noch weiche Knie, Durchfall, Trockenheit im Mundbereich und ein Unwohlsein in der Magengegend.

Betroffene wissen genau, dass die Situation an sich nicht lebensbedrohlich ist, doch das logische Denken setzt aus – die Angst vor der Angst dominiert mehr und mehr.

Spotlight Effekt

Ein Grund hierfür ist der Spotlight-Effekt. Man beginnt sich schon vor der eigentlichen unangenehmen Situation sich diese vorzustellen. Man spührt und fühlt wie man versagt, sucht die Kleidung nach Flecken ab, die Haare werden in Position gebracht, etwaige Notizen zum hunderstenmal sortiert – alles ist perfekt und dennoch verstärkt sich das Gefühl der eigenen Ohnmacht.

Der Spotlight-Effekt beschreibt, dass man vor einer Gruppe mehr auf sich, seine Körperhaltung, die Körpersprache und die Angst zu versagen achtet, als das Auditorium. Ein Missverhältnis zwischen Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung stellt sich ein. Oftmals wird die eigene Nervosität stärker empfunden, als sie von Dritten wahrgenommen wird.

Durch die Vorstellung oder das Erleben der Situation werden Stresshormone ausgeschüttet und das Reptiliengehirn, welches unser Überleben sichert, übernimmt die Führung. Der Kampf- oder Fluchtinstinkt wird aktiviert. Da man weder weglaufen noch kämpfen kann während man auf einer Bühne steht, kann dies zu einer weiteren Ausschüttung von Stresshormonen führen. Die Angstspirale beginnt Fahrt aufzunehmen.

Macht das alles Sinn?

Überlegen Sie sich bitte, wie aufmerksam Sie den letzten Vortrag als Zuhörer gefolgt sind. Sie waren körperlich anwesend, doch haben Sie dem Vortrag vielleicht 10 % – 20% Aufmerksamkeit geschenkt, haben nicht richtig zugehört und vielleicht parallel zur Präsentation mit dem Mobiltelefon gespielt. Bei Ihren Zuhörern ist dies nicht anders. Auch diese lauschen Ihren Worten möglicherweise die ersten Minuten. Danach geht deren Interesse meist auch in den Stand-By Modus. Dies ist natürlich vom Thema und von der Art des Vortrages abhängig. Die Zahlen sollen auch nur ein Richtwert sein. Dies bedeutet, dass Sie als Vortragender sich zwar komplett auf Ihr Erscheinungsbild, Ihren Körper und den Inhalt Ihre Rede konzentrieren, besonders auf die Stellen, an denen Sie unsicher werden, die Zuhörer hingegen achten nicht darauf.

In einer kleinen Gruppe fühle ich mich wohler

Meist fühlen wir uns bei einem Vortrag vor einer kleinen Gruppe wohler. Die Angst verstärkt sich, je größer die Gruppe, denn schließlich kann ein s.g. Stinkstiefel versuchen Ihren Vortrag zu torpedieren, Sie unterbrechen oder Ihren Vortrag zunichte machen.
Hier unterliegen Sie einem Trugschluss. Gehen wir von einem Stinkstiefelanteil von 20% aus. In einer Gruppe von 5 Zuhörern ist demnach ein Störenfried. Er muss seine Einwände vor einer Publikum von fünf Menschen vorbringen, was einfach ist. Besteht das Auditorim hingegen aus 10 Teilnehmern, gibt es, folgt man der Annahme, zwei dieser Kritiker. Diese wissen vielleicht nichts voneinander. Wird nun Kritik an Ihrem Vortrag geübt, muss der Kritiker schon viel mehr Mut aufbringen, da er vor 10 Menschen sprechen darf. Halten Sie eine Rede vor 100 Menschen, so sitzen 20 Meckerer verstreut im Publikum. Nur ein Nörgler mit sehr viel Selbstvertrauen wird sich trauen Kritik zu üben, denn die Blamage wäre enorm, wenn er mit seinen Einwänden unrecht hätte.

So wie Sie sich fühlen, fühlen sich auch die Nörgler!

Wie kann man Lampenfieber ablegen?

  • Der beste Redner wird ein schlechten Vortrag geben, wenn er unvorbereitet oder inkompetent ist. Bereiten Sie sich auf den Vortrag vor.
  • Sammeln Sie Informationen über Ihr Thema.
  • Ungewohnte Formulierungen oder Fremdworte sprechen Sie zu Hause laut aus, bis Sie diese Worte ohne Anstrengung über die Lippen bekommen.
  • Unterteilen Sie für sich den Vortrag in Kapitel und lernen Sie die Inhalte sinngemäß auswendig – jedoch nicht wortwörtlich. Sagen Sie sich den Vortrag immer und immer wieder vor, bis die Formulieren wirklich sitzen.
  • Verknüpfen Sie die einzelnen Kapitel mit kleinen Geschichten oder Bildern. Dies verstärkt das Erinnerungsvermögen.
  • Stellen Sie sich immer wieder vor Ihrem eigenen Augen vor, wie Sie entspannt Ihren Vortrag halten.
  • Falls Ihr letzter Vortrag einer gefühlten Katastrophe glich, welche Defizite können Sie erkennen und wie können Sie sie abstellen? Sie können nur aus dem letzten Vortrag lernen – gemäß dem Motto “Mein letzter Vortrag war der beste meines Lebens und der nächste wird noch viel besser
  • Nutzen Sie Entspannungsübungen, die Ihnen ein Coach gerne zeigt.
  • Ankern Sie gute Gefühle und rufen Sie diese auf der Bühne ab. Siehe NLP -Circle of Excellence.
  • Mit EFT können Sie sich aktiv in einer stressbeladenen Situation wieder herunterfahren.
  • Konsultieren Sie einen Hypnotherapeuten, der die Ursache der Angst auflöst.
  • Erlauben Sie sich Lampenfieber zu haben, denn wenn Sie es sich nicht erlauben, kommt es sowieso.

Eine Bitte

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Bildnachweis: LUnsplash @ pixabay