Parkinsonsche Gesetze

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Parkinsonsche Gesetze

Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.

Wenn Menschen arbeiten, nutzen sie die volle zur Verfügung stehende Zeitspanne, auch wenn das Abarbeiten der Aufgaben an sich weniger Zeit in Anspruch nehmen würde.

Als Beispiel kann man das Reinigen einer Wohnung anführen. Während jemand, der viel Zeit zur Verfügung hat, die Reinigungsarbeiten an einem Tag durchführt, kann es sein, dass ein Berufstätiger das gleiche Ergebnis in wenigen Stunden erreicht.

Die Parkinsonsche Gesetze sind eine satirische Darstellungen des britischen Soziologen C. Northcote Parkinson zur Verwaltungs- und Wirtschaftslehre.

Entwickelt hatte Parkinson seine Gesetze als Kritik an britischen Verwaltung, besonders der Marine. Anfang des 20. Jahrhunderts stieg die Zahl der Schiffskapitäne in der britischen Marine um knapp 80 Prozent während die Anzahl der Schiffe um 67 Prozent und die der Offiziere um 31 Prozent im gleichen Zeitraum sank.

Der Wasserkopf eines Unternehmens

Daraus folgt, dass oftmals die Anzahl der Angestellten nicht im Verhältnis zu den zu erledigenden Aufgaben steht. Auch wenn weniger Arbeit anfällt, wächst die Zahl der Beschäftigten ohne Unterlass weiter. Statt Ressourcen zur Aufgabenbewältigung einzusetzen, werden diese für die eigene Verwaltung der Zusammenarbeit aufgewandt. Es werden sinnlose Genehmigungsverfahren ein- und durchgeführt. Aufgaben werden in kleine Teilstücke unterteilt, für die unterschiedliche Abteilungen zuständig sind, denn diese benötigen eine Existenzberechtigung.

Kleine Unternehmen sind im Vorteil

Kleine Firmen mit einer flachen und nicht so aufgedunsenen Verwaltung können schneller und effektiver auf Marktveränderungen eingehen, da weniger Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse eingebunden sind und auch sich die Zusammenhänge von Prozessen verstehen. Bei Großunternehmen und öffentlichen Institutionen mit einer aufgeblähten Verwaltung hingegen können Angestellte keine Weitsicht haben. Sie sind zwar auf ihrem Gebiet Spezialisten, oder sollten es sein, jedoch kennen sie meist nicht ihre was sie zum Ganzen beitragen . Das spielt auch keine Rolle, denn auch mit der sinnlosesten Beschäftigung kann man seinen Arbeitstag füllen.

Meetings sind meist sinnlos

In großen Verwaltungen treffen sich verschiedene, in Arbeitsprozesse eingebundene Abteilungen, mehrfach um sich über recht simple Themen auszutauschen. Die dadurch gewonnen Erkenntnisse sind meist überschaubar. Dies ist nicht nur eine Floskel, sondern bittere Realität, die ich selbst während meiner Tätigkeit als IT-Berater habe kennelernen dürfen. Gelder und Ressourcen wurden über Wochen in Meetings verschwendet, um festzulegen, wie ein Barcode auf ein simplen Etikett zu drucken sei. Ein kleines Unternehmen hätte das identische Ergebnis binnen weniger Stunden erreicht.

Jede Abteilung benötigt ihre Existenzberechtigung

In der heutigen Zeit haben viele Mitarbeiter Angst wegrationalisiert oder Opfer einer Umstrukturierung zu werden. Daher wird von Abteilungsleitern und deren Untergebenen versucht die eigenen Aufgabenbereiche ungeachtet der wirklichen Kompetenzen auszuweiten. Durch diese Technik kann man sich in einem Unternehmen unverzichtbar machen. Diese Ziel verschlingt Arbeitszeit, die der eigentlichen Tätigkeitsaufgabe fehlt. Deshalb müssen neue Menschen angestellt werden und der Wasserkopf wird großer und größer.

Business-Coaching

Externe Berater, Consultant, Coachs oder wie man sich auch immer nennen möchte, können sich einen Überblick über Geschäftsprozesse machen und Erkenntnisse sammeln, die einem Unternehmen zugute kommen. Durch die externe Sichtweise besteht die Möglichkeit Prozesse in Unternehmen zu optimieren. Falls in Ihrem Unternehmen die Parkinsonsche Gesetze leidet und Veränderingen notwenidg sind, kontaktieren Sie mich.

Eine Bitte

Vielleicht kennen Sie Beispiele aus Ihrem Unternehmen oder der öffentlichen Hand, die exemplarisch für die Parkinsonsche Gesetze stehen. Falls dies so ist, schreiben Sie Ihre Erfahrungen in das Kommentarfeld.

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